Quartierrundgang in Höngg

In zehn Stationen durch Höngg: Die SP Zürich 10 zeigte in einem Quartierrundgang auf, was Höngg heute lebenswert macht und wo es noch politischen Einsatz braucht, damit sich die Situation an Brennpunkten verbessert.

Ein solcher Brennpunkt ist zweifellos der Meierhofplatz, der aufgrund der nach wie vor ungelösten Verkehrssituation seine Funktion als Zentrum Hönggs kaum wahrnehmen kann. Die Behörden lancierten dazu einen Runden Tisch. Danach glänzte die Verwaltung – vor allem das freisinnig geführte Tiefbauamt – leider durch Nichtstun, und die am Runden Tisch ausgearbeiteten Vorschläge verstauben seither in einer Schublade.

Ein ungleich ruhigerer Ort war die nächste Station, der alte Höngger Friedhof. Ins Blickfeld rückte von hier aus die Schule am Wasser, die eine der Pilotschulen des Projekts «Tagesschule 2025» ist. Mit diesem von der SP seit langem geforderten und mit vorangetriebenen Projekt soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und gleichzeitig die Chancengerechtigkeit der Schülerinnen und Schüler erhöht werden. Die berühmten «Züri-Modular»-Pavillons, welche die Zürcher Schulraumknappheit auf elegante und sinnvolle Weise lindern, waren an dieser Station ebenfalls ein Thema.

Quartierrundgang in Höngg mit den SP10-Kandidierenden für den Gemeinderat
Quartierrundgang in Höngg mit den SP10-Kandidierenden für den Gemeinderat

Die Teilnehmenden erfuhren anschliessend, dass der städtische Gutsbetrieb Juchhof vollständig auf biologische Produktion umstellen wird. Er bewirtschaftet auch den Rebberg am Chilesteig, über den es Richtung Werdinsel ging. Zuerst war jedoch noch an der Winzerstrasse die Verkehrssituation ein Thema, insbesondere die Velowege und die unglücklichen Mischverkehrssituationen aus Velofahrenden und Zufussgehenden.

Der Partizipationsprozess der Stadt scheint die Nutzungskonflikte auf der Werdinsel zumindest etwas zu verringern. Künftig wird es für Badende zudem mehr Platz geben, weil die Schwimmstrecke im Kanal verlängert wird. Das Hönggerwehr steht derweil vor einem Umbau und wird vielleicht eine Bootsrutsche erhalten, wenn es nach einem Vorstoss im Gemeinderat geht.

Der Weg über das Wettingertobel zeigte die Qualität von Bachöffnungen und liess Raum zur Debatte über den richtigen Ort für einen Höngger «Dorfplatz»: Vonseiten der SP wurde kürzlich im Gemeinderat die alte Tramremise bei der Wartau ins Spiel gebracht. Die Schärrerwiese, ebenfalls als Kandidat gehandelt, soll dagegen als Oase für Familien mitten im Quartier erhalten bleiben. Das breite soziokulturelle Angebot, getragen durch das nahe GZ Höngg, bietet Lebensqualität und Raum zum Gestalten – auch dafür engagiert sich die SP im Gemeinderat.

Tempo 30 in Höngg und anderen Stadtquartieren ist zentral, will man die negativen gesundheitlichen Folgen von Lärm eindämmen. Gleichzeitig lassen sich damit auch Schulwege sichern, wie sich an der Limmattalstrasse zeigte. Der letzte Stopp an der Gsteigstrasse bot den Link zur ETH Hönggerberg, wo in einer Public Private Partnership unlängst teure Studentenwohnungen entstanden sind – hier besteht Handlungsbedarf. Der Nachmittag fand seinen Abschluss bei einem Apéro im Höngger Ortsmuseum, wo noch lange über Ideen für die künftige Entwicklung Hönggs diskutiert wurde.