Was nun am Rosengarten? Der Stadtrat nimmt Stellung.

Am 9. Februar 2020 feierten wir mit der Ablehnung des Rosengartentunnels einen grossen Erfolg. Damit haben wir zwar ein monströses Projekt verhindert, für die Anwohnerschaft am Rosengarten haben wir aber noch keine Verbesserungen erreicht. Im Abstimmungskampf waren sich ja alle Seiten einig, dass diese dringend nötig sind.

Unmittelbar nach dem Abstimmungssonntag reichte die SP-Fraktion zusammen mit den Grünen, der GLP, der AL und der Parlamentsgruppe EVP zwei Vorstösse im Gemeinderat ein. Einerseits ein Postulat, das kurzfristige Massnahmen zum Schutz der Anwohnerschaft vor den negativen Auswirkungen des Strassenverkehrs fordert. Dazu soll eine breite Auslegeordnung durchgeführt werden. Weiter reichten dieselben Fraktionen eine Motion ein, die im Hinblick auf den Ausbau der Nordumfahrung flankierende Massnahmen für den öffentlichen Verkehr sowie den Veloverkehr fordert. Die Achse Buchegg-/Rosengartenstrasse/Hardbrücke soll vom Ziel-, Quell- und Binnenverkehr entlastet werden und der Strassenraum für den Fussverkehr stadtverträglich umgestaltet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein umfassender Meinungsbildungsprozess in Gang gesetzt werden.

 

Der Stadtrat hatte ein halbes Jahr Zeit, seine Antwortauf das Motionsanliegen festzuhalten. Nun hat er bekannt gegeben, dass er bereit ist, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen. Dem Stadtrat ist bewusst, dass die Stadt – nach Ablehnung des kantonal geplanten Rosengartentunnels – selbst für die Planung künftiger Massnahmen am Rosengarten zuständig ist und auch gewillt ist, diese an die Hand zu nehmen. Allerdings verweist er auf die Komplexität der Aufgabe und die lange Zeit die es braucht, eine gute Lösung zu finden. Der Stadtrat will den verlangten, neuen Planungsprozess anstossen und die künftige verkehrliche und städtebauliche Entwicklung entlang der Rosengartenachse breit diskutieren.

 

Mit einem kürzeren Zeithorizont plant der Stadtrat nun Zebrastreifen über den Rosengarten (u. a. Höhe Nord- und Wibichstrasse), Verlängerungen von Busspuren und Tempo 30 im Rahmen der Kantonsverfassung, um die negativen Auswirkungen der Hauptverkehrsstrasse zu reduzieren.

 

Es tut sich also etwas. Allerdings braucht es weiterhin Druck aus den betroffenen Quartieren, damit dann auch tatsächlich Verbesserungen für die Anwohnerschaft realisiert werden. Wir bleiben dran.