«Gesunde Finanzen für ein starkes Zürich»
Mit Witz und Charme moderierte der Journalist Michael Rüegg durch den Abend. Während einer guten Stunde erfuhren die knapp 30 Gäste, wie sich die drei Podiumsteilnehmer zu den Themen Finanzen, Verkehr, Energie und das Wohnen stellten.
Bei den Finanzen waren sich die drei einig: Die Situation für die Stadt Zürich ist ernst, aber nicht katastrophal. Stadtrat Türler ortete Verbesserungen unter anderem in einer Verschlankung interner Abläufe, Raphael Golta fügte dem noch hinzu, dass es wichtig sei, auch die Entwicklungen auf kantonaler und nationaler Ebene mit zu beeinflussen – Stichwort Steuerreform III.
Beim Thema Verkehr stieg der wegen eines Fernsehauftritts leicht verspätete Samuel Dubno gleich mit einem anschaulichen Beispiel in die Diskussion ein: Nur gerade 14 Minuten brauchte er mit dem Taxi vom Studio von TeleZüri im Kreis 5 nach Hirslanden. Stadtrat Türler konterte, dass Tram und Bus nicht wesentlich länger gebraucht hätten und ihn in den Stosszeiten sicher schneller ans Ziel gebracht hätten. Fazit: Die Verkehrsprobleme sind nicht Zürichs grösste Sorgen.
Beim Thema Energie lief Stadtrat Türler als Vorsteher der industriellen Betriebe zur Höchstform auf. Für alle drei standen die anstehenden Herausforderungen des ewz im Zentrum, wie etwa die Rekonzessionierung der Wasserkraftwerke in Graubünden, die Investitionen in die neuen erneuerbaren Energien und die künftige richtigen Rechtsform des ewz im liberalisierten Strommarkt.
Beim Thema Wohnen und die laufende Erneuerung der Bau- und Zonen-Ordnung (BZO) verlief die Diskussion wieder kontrovers. Samuel Dubno kritisierte die fehlende Möglichkeit, stärker zu verdichten, und wies auf einen Vorstoss der glp hin, Hochhauszonen zu realisieren. Darauf konterte Raphael Golta, dass zuerst auf übergeordneter Ebene die Möglichkeit zur Mehrwertabschöpfung geschaffen werden müsse, bevor noch mehr verdichtet werde. Deshalb sei es wichtig, dass bei einer grösseren Ausnutzung ein Teil der Wohnungen in Kostenmiete zur Verfügung gestellt werde.
Das Publikum verfolgte die Diskussion interessiert und beteiligte sich aktiv am Gespräch. Am spannendsten entpuppte sich die Frage nach der idealen Grösse Zürichs.
Alles in allem waren sich die drei Stadtratskandidaten in vielem einig; so war die Diskussion nicht so sehr ein verbaler Schlagabtausch, sondern brachte differenzierte Standpunkte und Ansichten hervor.